Oder: Wie ich verkatert auf Hawaii Fallschirm gesprungen bin
Im Gegensatz zu meinem Bungee Jump in Neuseeland war ich bei der Anmeldung für meinen Skydive auf Hawaii gar nicht aufgeregt. Das wollte ich schon immer mal machen und es stand schon ewig auf meiner bucket list.
Die einzige Befürchtung die ich hatte, war, dass mir schlecht werden könnte sobald der Schirm gezogen wird. Mir wird nämlich ganz gern mal schlecht. Ich fahre keine Achterbahn, als Kind habe ich bei längeren Autofahrten regelmäßig ins Auto gekotzt und sogar im Karussell und in Schiffsschaukeln wird mir so übel, dass mein Magen meint sich entleeren zu müssen.
Am Tag vor dem Sprung lernte ich im Hostel noch zwei nette Mädels kennen. Später waren wir eine größere, lustige Gruppe und hatten Spaß. Daran hatte sicherlich auch das ein oder andere Bier eine Mitschuld. Und da eins zum anderen kam, wachte ich am nächsten Tag mit ordentlichem Kater auf.
Ich sollte um 9:30 Uhr vom Skydive-Unternehmen abgeholt werden. Als ich um 9:50 Uhr immer noch sprichwörtlich da stand wie nicht abgeholt, rief ich bei dem Unternehmen an. Anscheinend war das Online-Buchungssystem nicht wirklich ausgereift und keiner wusste, dass ich kommen würde. Da ich schon bezahlt hatte, nahm ich also den nächstbesten Bus um an Oahus Northshore zu fahren. Eine kleine Busreise und vier Cheesburger als Katerfrühstück später wurde ich dann von einem Mitarbeiter an einer Bushaltestelle abgeholt und zum Ort des Geschehens gebracht.
Vor Ort musste man sich ein Video ansehen, in dem man auf die Gefahren hingewiesen wird. Dabei sieht man zahlreiche Krankenwagen und hört von abgestürzten Fallschirmspringern – nicht sehr vertrauenserweckend. Egal, den vorgelegten Wisch habe ich unterschrieben und nach kurzer Einweisung meines Tandem-Springers ging es auf der Ladefläche eines Pick-Ups zum Flugzeug und meinem Hawaii Skydive stand nichts mehr im Wege.
Immer noch hatte ich keine Angst – man steigt ja zunächst erst mal in ein Flugzeug ein. Was mich dann doch etwas beunruhigte: Alle anderen Springer waren von Anfang an fest mit ihren Tandem-Partnern verbunden. Nur meiner zurrte ständig an den Gurten herum. Als die Tür aufging wurde alles auf einmal ganz locker und er meinte, dass er bevor wir rausspringen würden wieder alles fest anziehen würde. Das tat er dann zum Glück auch wirklich.
Als wir an der Kante in der offenen Tür saßen, war mir dann doch ein bisschen anders. Wie man im Video unschwer erkennen kann, war ich spätestens zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gerade tiefenentspannt.
Skydive Hawaii – wie war’s?
Wir sind mit ein paar Saltos ausgestiegen. Mein Körper hatte keine Ahnung wie ihm geschieht und das Gefühl kann man wirklich schwer beschreiben. Ein „Aaaalter, was geht denn ab?!?!!?!!!“ trifft es vermutlich am besten.
Nachdem der Stabilisierungs-Schirm gezogen wurde, war alles cool. Man kann in Ruhe die Landschaft anschauen und fühlt sich gut.
Was mich am meisten überrascht hat: Nachdem der Hauptschirm gezogen wurde, war es keineswegs ein sachtes hinabgleiten. Sämtliche Gurte ziehen wie verrückt (weshalb man gerade als Mann zuvor schauen sollte, das alles richtig sitzt) und man hört den Wind und den Fallschirm pfeifen. Auch die Landung ist noch einmal relativ spektakulär, weil man mit recht hoher Geschwindigkeit auf den Boden zukommt.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nach dem Sprung einen coolen Spruch in die Kamera zu sagen. So was wie: „Wie war der Sprung?“ „Joa, nicht übel.“ Oder etwas in der Art. Im Video sieht man dann aber die Realität: Völlig hibbelig stottere ich irgend etwas in Richtung Kamera =)
Nach dem Sprung war mir dann – vermutlich vor allem aufgrund meines Katers – doch ein bisschen schlecht und ich musste mich einige Zeit auf ein Sofa legen.
Vor dem Skydive auf Hawaii hatte ich überlegt eventuell selbst einmal eine Lizenz zum Fallschirm springen zu erwerben. Danach dachte ich, dass es wohl eher mein letzter Sprung war. Mittlerweile würde ich gerne wieder springen, aber einen Schein mache ich zumindest vorerst doch nicht.
Telefon: +1 808-637-7472
Skydive Hawaii Kosten:
Ultimate Skydive (14.000 ft / 4.267 m): 169 $
Video: 170 $
Tipp: telefonisch die Abholung abklären, sonst musst du wie ich eben den Bus nehmen…
Ich habe mich für den Ultimate Skydive entschieden. Da fliegt das Flugzeug höher und man hat eine Minute freien Fall =). Natürlich nicht ganz günstig der Spaß, aber so ist das halt.
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